Das Dorf Apeldorn liegt im Nordosten von Meppen, neun Kilometer Luftlinie von der Innenstadt entfernt. Historisch gehört der Ort zum Hümmling, einer leicht hügeligen Landschaft am Rand des Emstals. Die bekannteste Sehenswürdigkeit Apeldorns ist zweifellos das Großsteingrab, das in der Jungsteinzeit - ca. zwischen 2300 und 1800 vor Christus - aus mächtigen Findlingsblöcken errichtet wurde. Die Anfänge des Dorfes liegen im Dunkeln.
Der emsländische Geschichtsschreiber Diepenbrock erwähnt, dass das Dorf Apeldorn um das Jahr 978 bereits unter dem Namen „Apulderion“ bekannt war. Die Herkunft des Namens ist nicht eindeutig geklärt, da besondere Urkunden fehlen und die Tradition keinen Aufschluss gibt. Vermutlich bedeutet Apeldorn „Apfelgarten“.
Bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein beschränkte sich der landwirtschaftlich genutzte Raum auf Eschflächen unmittelbar um den Ortskern am Geestrand und geringe Teile der Niederungsflächen (überwiegend Grünland). Noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts waren die großen Niederungsflächen im Südwesten (großes Moor) sowie im Westen (Niederung der Nordradde) Ödland. Auch die Geestflächen im Norden und Osten waren unbebautes Land. Erst nach der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Ausweitung des Wirtschaftsraumes. Das Ödland konnte nun in die Bewirtschaftung einbezogen und mit einigen Einzelhöfen besiedelt werden. Eine Forstwirtschaft mit entsprechenden Aufforstungen des Ödlandes entwickelte sich auf den Geestflächen.
Steingrab in Apeodorn© Stadt Meppen
Der Hauptsiedlungsbereich erstreckt sich beiderseits der Kreisstraße 205, der Apeldorner Hauptstraße, die von Meppen nach Sögel führt. Der Ortskern wird durch die Landwirtschaft, Wohnhäuser und öffentliche Einrichtungen wie Schule, Kirche und Jugendheim geprägt. In den vergangenen Jahrzehnten entstanden neue Wohngebiete im Bereich „Ostesch“ und „Am Steingrab“. Eine von dem übrigen Siedlungsbereich stark getrennte Einheit stellt das „Gut Sandheim“ im Nordwesten dar. Das 1940/41 errichtete Ensemble steht als Zeugnis der Nationalgeschichte unter Denkmalschutz. Insgesamt leben heute 762 Einwohner in Apeldorn.
Mitten im Dorf an der Hauptstraße befindet sich die Apeldorner Kirche, die dem Heiligen Antonius von Padua geweiht ist. Die erste Kirche, von der noch der Turm erhalten geblieben ist, wurde 1864/65 nach den Plänen des Dombaumeisters J. B. Hensen im neugotischen Stil errichtet. Damit der Bau nicht so kostspielig wurde, richteten die Apeldorner eine provisorische Ziegelei ein. Die Finanzierung der Baukosten erfolgte durch den Verkauf von Gemeindegrundstücken. Ein eigenes Pastorat entstand 1867. 1892 wurden die Kuppel und der Hahn neu vergoldet und die Turmspitze repariert, da sich das Kreuz gelockert hatte. Die neuen Statuen der Mutter Gottes und des heiligen Antonius stammen aus demselben Jahr. Von einem besonderen Unheil wurde der Kirchturm heimgesucht, in den am 30. August 1897 der Blitz einschlug. Erst 1919 konnte sich die Gemeinde Apeldorn von der Kirchengemeinde Bokeloh lösen. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Gemeindemitglieder so stark, dass die Kirche die Gläubigen nicht mehr fassen konnte. Die Pfarrei entschied sich daher in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, das Kirchenschiff durch einen Neubau zu ersetzen.
Kirchplatz in Apeldorn© Stadt Meppen
Das Schulgebäude wurde 1717 errichtet. Vier Wände aus Fachwerk mit Holz und Lehm bildeten die Umfassungsmauern. Der Fußboden bestand aus Kieselsteinen. In der Mitte brannte das Torffeuer. Entlang der Wände standen die Schulbänke ohne ein Pult. Als Rückenlehne diente die Lehmwand und als Unterlage für das Schreibpapier der sogenannte Schreibkasten. Dieser wurde auf die Knie gelegt und enthielt Schulutensilien. Am Ende des Schuljahres lieferten die Schüler Probeschriften, die von den Bauern zensiert wurden. Der Schreiber mit der besten Schrift bekam eine Belohnung. Nach etwa 100 Jahren erwies sich die Schule als zu klein. 1819 wurde ein Neubau nach dem alten Muster errichtet. 1870 erhielt die Schule endlich einen Fußboden. Religion, Deutsch und Rechnen waren die Fächer, die unterrichtet wurden. Im Winter wurden täglich sechs Stunden Unterricht erteilt. Freie Nachmittage gab es nicht. Im Sommer wurde - nach Einführung der Sommerschule - zuerst in der Mittagszeit von zwölf bis drei Uhr und später von sechs bis neun Uhr morgens unterrichtet.
In den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden im Emsland zahlreiche Gehöfte und sogar ganze Dörfer zwangsweise umgesiedelt, um freie Schussbahn für den Krupp’schen Schießübungsplatz zu schaffen. Auch Apeldorn war davon betroffen: Durch die Erweiterung verschwanden im Bereich Raddefeld und Sandheim insgesamt 15 Höfe von der Landkarte. Die „Reichsumsiedlungsgesellschaft“ stellte den Familien neue Höfe und sogar größere Flächen zur Verfügung.
Die Verwaltung der Gemeinde war früher Aufgabe des ehrenamtlichen Gemeindebürgermeisters. Der Gemeinderat unterstützte ihn in seiner Arbeit. Im Zuge der Gebietsreform von 1974 wurde die selbstständige Gemeinde Apeldorn in die Stadt Meppen eingegliedert.
Seit über 50 Jahren besteht in Apeldorn ein aktives Vereinsleben. Aushängeschild ist der SC Apeldorn mit seinen neun Fußballmannschaften, der Gymnastikgruppe und dem Frauenturnen. In Eigenarbeit entstanden ein Schulungsraum, ein Sozialraum und behindertengerechte Toiletten. Für sportliche Betätigung steht außerdem die Inlineskaterbahn zur Verfügung. Zum Vereinsleben gehört aber auch der Schützenverein St. Antonius. Das Schützenfest sowie das Winterfest sind stets gut besucht und jährliche Höhepunkte für die Dorfgemeinschaft. Im Jahr 2000 feierte der Schützenverein sein 75-jähriges Jubiläum. Zu den Gemeinschaftsaktivitäten zählt außerdem die Theatergruppe, die mit plattdeutschen Stücken auftritt. In der Landjugend treffen sich die Jugendlichen von Apeldorn zu gemeinsamen Aktivitäten.
Apeldorn in Kürze: | |
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Fläche: | 20,98 km² |
Einwohner am 31.12.2022: | 771 |
Ortsvorsteher: | Bernd Siepker |