Die idyllische Lage am südlichen Ufer der Hase und die Landwirtschaft prägen das Dorf Helte. Die ehemals selbstständige Gemeinde gehört mit einer Fläche von 1250 Hektar und 596 Einwohnern zu den kleineren Ortsteilen Meppens. Helte liegt fünf Kilometer südöstlich des Stadtzentrums. Nachbardörfer sind im Norden Bokeloh und im Süden Teglingen.
Die frühere Gemeinde Helte gliederte sich in mehrere kleine Siedlungen: „Hofe“, „Kamphaus“, Lammersfelde“ und „Steltenberge“. Den Ortskern nannte man unter den Einheimischen „Dörpe“. Dieser lag in früheren Zeiten eingebettet in einem hohen mondsichelförmigen Sandwall, der von der alten Helter Schule fast bis zum Haseufer reichte. Deshalb nannte man Helte im Mittelalter „Hielde“, was „Das auf dem Sandrücken liegende“ bedeutet. Davor hatte die Gemeinde den Namen Nallithe.
Helte besteht vermutlich schon seit der vorkarolingischen Zeit. Denn archäologische Funde bestätigen, dass der „Osterberg“ einst eine germanische Opferstelle gewesen ist. Urkundlich kann die Dorfgeschichte bis in das 15. Jahrhundert zurück verfolgt werden. Damals verschlug es den Bauern Schulte nach Helte. Hier lebte er unter einem Dach mit seiner Familie und seinen Tieren. Auch der Bauer Harkers war einer der ersten ansässigen. Zur Zeit der Markenteilung 1820 und der Landverkäufe von 1865 bis 1891 siedelten sich weitere Bauernfamilien an, so dass bei einer Volkszählung im Jahre 1900 sieben Vollerben, 13 Eigner und 14 Heuerleute erfasst wurden. Insgesamt hatte Helte damals 188 Einwohner.
Stets war Helte eine Gemeinde, deren Haupterwerbsquelle die Landwirtschaft und die Schafzucht waren. Naturgewalten erschwerten den Helter Bauern jedoch oft die Arbeit. Die Ortsteile Helte und Kamphaus hatten oft mit Hochwasser zu kämpfen. Probleme gab es auch aufgrund der „Dünenwanderung“. Nordwinde haben den Hasesand vor sich hergetrieben und so den Esch und die Wohnsitze einiger Bauern bedroht. Um die Gefahr der „Dünenwanderung“ einzudämmen, pflanzten die Bewohner 1860 Kiefern an. 1950 konnten die ersten Bäume gefällt werden. Ein weiteres Problem für die Bauern bestand darin, dass die ungünstig parzellierten und weit verstreut liegenden landwirtschaftlichen Flächen die Arbeit erschwerten. Um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, wurde in den Jahren 1961 bis 1975 ein sogenanntes „Flurbereinigungsverfahren“ mit einem Kostenaufwand von umgerechnet mehr als 2 Millionen Euro durchgeführt.
Bauerngarten in Helte© Stadt Meppen
Im vergangenen Jahrhundert verbesserte sich auch die Infrastruktur spürbar. Durch den Arbeitsdienst wurde während des 2. Weltkrieges ein Wall mit Hasesand aufgeschüttet, der Sicherheit vor Hochwasser brachte. Eine erste befestigte Straße wurde im Jahr 1938 von Helte nach Bokeloh gebaut und von polnischen Kriegsgefangenen fertiggestellt. In den 50er Jahren entstanden weitere Straßen nach Lehrte, Teglingen, Bawinkel und Meppen. Zur positiven Entwicklung Heltes haben auch die neuen Baugebiete am Grünen Weg und südlich der Fehnstraße beigetragen. Weitere Impulse kamen durch die „Dorferneuerung“. Ein Schwerpunkt war die ökologische Umgestaltung des Bereichs um das Dorfgemeinschaftshaus, wo unter anderem ein Bauerngarten entstanden ist. Weiterhin wurden die Buswartehäuschen einheitlich angepasst, die Ortseinfahrt aus Richtung Meppen optisch verengt und mit einem Fahrbahnteiler sicherer gemacht.
Das Aushängeschild Heltes ist zweifellos der am Ortseingang gelegene Waldgasthof, der weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist. Das Gartencafé mit dem großen Spielplatz, dem Tiergehege und den Wanderwegen ist seit vielen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel. Bei einem Besuch im Emsland genoss der damalige Bundespräsident Karl Carstens die Gastlichkeit in der urigen Fachwerkatmosphäre. Auch der bedeutende Maler, Grafiker und Bildhauer Otto Pankok lebte und arbeitete hier im Herbst 1963 für mehrere Wochen.
Die Verwaltung der Gemeinde war früher Aufgabe des ehrenamtlichen Ortsvorstehers. Seit dem 1. Weltkrieg bekleideten die Bauern Heinrich Otten, Wilhelm Schulte, Bernhard Jansen, Heinrich Holt und Heinrich Kemper dieses Amt. In den 30er Jahren wurde der Ortsvorsteher zum Gemeindebürgermeister. Sieben Gemeindevertreter unterstützten ihn in seiner Arbeit. Die Gebietsreform von 1974 ging auch an der selbstständigen Gemeinde Helte nicht vorbei, sie wurde in die Stadt Meppen eingegliedert.
Helte in Kürze: | |
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Fläche: | 12,12 km² |
Einwohner am 31.12.2022: | 638 |
Ortsvorsteher: | Wilhelm Schulte |