Die reizvolle Lage am Dortmund-Ems-Kanal prägt das Dorf Hüntel. Mit 328 Einwohnern gehört die ehemals selbstständige Gemeinde zu den kleineren Ortsteilen Meppens. Hüntel liegt knapp sieben Kilometer nördlich des Stadtzentrums.
Glockenturm in Hüntel© Stadt Meppen
Zusammen mit Hemsen, Borken und Holthausen gehört Hüntel zu den sogenannten „Nordgemeinden“, zwischen denen enge Beziehungen bestehen. So bilden die vier Dörfer das Kirchspiel Hemsen. Seit der Gemeindereform 1974 bilden sie eine Ortschaft innerhalb der Stadt Meppen. Zudem bestehen gemeinsame Infrastruktureinrichtungen und Vereine.
Ein Gründungsdatum ist für Hüntel nicht urkundlich belegt. Sicher ist aber, dass es zur Kette der rechtsemsischen Dörfer gehört, die schon in früher Zeit am Rand des fruchtbaren Emstals entstanden sind. Die erste urkundliche Erwähnung ist für 1497 als „Hunteloh“ belegt. Der alte Siedlungsteil von Hüntel südlich der Kreisstraße weist noch fast vollständig die Siedlungsform eines Haufendorfes auf. Die Hofstellen entlang der Dorfstraße „Am Glockenturm“ prägen diesen Bereich. Deutlich abgesetzt sind das Wohngebiet nördlich der Kreisstraße sowie die kleine Siedlung Hünensand.
Zwei Kilometer vom Dorfkern entfernt, abgeschirmt von einem ausgedehnten Nadelwald, liegt das Industriegebiet Hüntel. Weithin sichtbar ist der Kühlturm des früheren Gaskraftwerks, der mit einer riesigen Weltkarte - mehr als 130 Meter hoch und 26.000 Quadratmeter groß - bemalt ist. Sie wurde von dem Düsseldorfer Künstler Christoph Rihs auf Anregung des damaligen Betreibers, der RWE Energie AG, 1994 als „Dokument für die unmittelbare Begegnung zwischen Kunst und Technik“ gestaltet. Die in den vergangenen Jahren angesiedelten Unternehmen wissen die direkte Anbindung an die Bundesstraße 70 zu schätzen. Auch ein Gleisanschluss ist vorhanden. Die Stadt Meppen errichtet hier zusammen mit der Stadt Haren einen interkommunalen Hafen, den „Euro-Hafen Emsland Mitte“. Geht es nach dem Willen der beteiligten Kommunen, soll mit dem Bau bereits im Jahr 2004 begonnen werden. Mit einer voraussichtlichen Investitionssumme von 10 Millionen Euro soll ein Stichkanal zur Ems geschaffen werden. Rund um das Hafenbecken zwischen den bestehenden Industriegebieten Meppen-Hüntel und Haren-Emmeln könnten über 450 Hektar Gewerbefläche entstehen.
Östlich der Ems, rechts und links der Kreisstraße Richtung Wesuwe, liegt ein überregional schutzwürdiger Naturraum. Eine ausgedehnte Magerweide mit wenigen Büschen auf den Sanddünen zeugt von der früher im Emstal weit verbreiteten Landschaftsform. Ein auwaldartiger schmaler Gehölzstreifen trennt das höher gelegene Grünland von der Ems. Eine Besonderheit stellt das Gebiet Hünteler Brook nördlich des Ortskerns dar. Heute liegt es rechts der Ems und scheint zu Hüntel zu gehören. Da aber das Flussbett der Ems bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zwischen Hüntel und dem Brook verlief, wird es dem linksemsischen Gebiet zugerechnet und ist daher Teil der Stadt Haren.
Hüntel in Kürze: | |
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Fläche: | 10,73 km² |
Einwohner am 31.12.2022: | 284 |
Ortsvorsteher: | Hubert Neesen |